Im Land des Donnerdrachens


Bhutan FahneIm Land des Donnerdrachens

Tief im Himalayagebirge vernahm das Volk einen Donner und deutete es als die Stimme eines Drachen. Also nannte der Mönch Tsangpa Dorje das neu errichtete Kloster Druk, Drache, und seine neue religiöse Schule des Buddhismus Drupka. Als der Lama Shabdrung Ngawang Namgyal Bhutan im 17. Jahrhundert zu einem buddhistischen Staat einte, gab er dem neuen Staat den Name Druk Yul, Drachenstaat. Die Fahne ist sein Sinnbild: Gelb, die Farbe der königlichen Familie, die weltliche Macht. Orange, die Farbe des Buddhismus.

Das Flugzeug dreht eine abenteuerliche Schleife zwischen den Hängen des Himalaya und landet – in der Schweiz. Könnte man auf den ersten Blick denken. Sattgrün bewaldete Hänge, ein sich sanft windendes Tal mit einem fröhlich dahinrauschenden Bach. Häuser mit kunstvoll geschnitzten Fensterrahmen ziehen sich die Hänge hinauf. Die Luft riecht sauber und frisch. Das ist das Paro-Tal. Und doch ist alles so ganz anders, als in der Schweiz. Die Menschen, das Essen, die Architektur.

Rinpung DzongArchitektur. Der Rinpung Dzong in Paro ist als Festung errichtet worden, um Schutz vor Eindringlingen aus Tibet zu gewähren. Das schlichte glatte weiße Mauerwerk lässt die reich verzierten Fenster aus dunklem Holz besonders eindrucksvoll strahlen. So sind fast alle Häuser in Bhutan gebaut. Selbstbewußt prächtig und bescheiden zugleich.

Essen. Chili mit Yak Käse (sehr scharf). Farn mit Yak Käse (mittelscharf). Chips von frittiertem Gemüse mit einem unaussprechlichen Namen, das aussieht, wie eine stachelige Zucchini (gar nicht scharf). Alles ungemein köstlich und bis auf die Chili alles neu und unbekannt.

P.S.: Die stachelige Zucchini heißt bitter gourd (englisch) oder Bittergurke (deutsch) – Dank an Gerald für den FB Kommentar!

Die Menschen. Dazu später mehr. Denn ich will noch vom….

Tempel im Rinpung Dzong erzählen. Dort verstecken sich wunderbare Wandmalereien voller Gottheiten, Schutzgötter, Lamas und anderen buddhistischen Motiven hinter schmuddeligen gelben Vorhängen, um sie vor dem Licht zu schützen. Nicht aber vor dem Auge des Besuchers. Unser Guide Jigme hebt sie einfach für uns hoch und lässt uns die Farbenpracht und Formenvielfalt bestaunen. Unaufgeregt und selbstverständlich, ohne Sorge um die Werke und in dem Vertrauen, dass wir den gebotenen Respekt vor den Werken zeigen werden. Was wir selbstverständlich machen.

Bremer Stadtmusikanten in Bhutan Und das ist die Bhutanische Version der Bremer Stadtmusikanten. Elefant, Affe, Hase und Vogel finden sich zusammen und erkennen, dass sie sich großartig ergänzen und gemeinsam stärker sind, als einer allein. Ganz oft begegnet uns dieses Motiv auf unserer Reise durch Bhutan.