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Der Punakha Dzong

Gepostet von am 23. Juli 2015 in Emse unterwegs

Bodhi BaumDer Überlieferung nach hielt Buddha seine erste Predigt unter einem Bodhi Baum. Dieses herrliche Exemplar eines Bodhi Baums ist jetzt aber nicht das, unter dem Buddha predigte, sondern steht im ersten Innenhof des Punakha Dzong.

Als der Shabdrung aus Tibet nach Bhutan ging, nahm er eine heilige Reliquie mit. Diese Reliquie wollten die Tibeter zurückholen und zogen gen Bhutan. Zum Schutz vor den eindringenden Tibetern ließ der Shabdrung 16 Festungen, die Dzongs, errichten. Der größte und prächtigste ist der Punakha Dzong. Auf einer Landzunge am Zusammenfluss der Flüsse Pho und Mo ließ ihn der Shabrung 1637 bauen. Der Angriff der Tibeter wurde abgewehrt. Mächtige Statuen des Buddha, des Guru Rinpoche und des Shabrung beherrschen die großartige Versammlungshalle. Hier wurde 1907 der erste König Bhutans gekrönt. In einem der 21 Tempel ruhen die Gebeine des Shabdrung. Dieser Tempel darf nur vom König und dem obersten Lama Bhutans betreten werden. Seit Errichtung des Punakha Dzong war Punakha die Winterhauptstadt, bis im Jahr 1954 Timphu offiziell zur Hauptstadt Bhutans erklärt wurde. Noch heute gilt der erste Besuch eines Königs nach seiner Krönung dem Punakha Dzong.

Der größte Buddha der Welt

Gepostet von am 22. Juli 2015 in Emse unterwegs

Emse mit BuddhaDer größte Buddha der Welt…

… steht in Bhutans Hauptstadt Timphu – und ich war da! Er ist 51 Meter hoch und trohnt auf einem Hügel über der Stadt. So kann er alles sehen, was in der Stadt passiert und über die Menschen wachen. Noch ist die Anlage nicht ganz fertig. Um den Buddha herum wird noch gebaut, denn in dem goldenen Sockel soll später ein Tempel entstehen. Von dort oben haben wir einen herrlichen Blick auf Timphu.

Unterwegs in Bhutan

Gepostet von am 22. Juli 2015 in Emse unterwegs

EisenkettenbrückeUnterwegs in Bhutan

Bhutan ist ungefähr so groß wie die Schweiz. Es gibt keine Eisenbahn, nur wenige asphaltierte Straßen und zweispurige Straßen sind der absolute Luxus. Autos, Busse und LKWs teilen sich mit bewundernswerter Gelassenheit die Schotterwege mit Hunden und Kühen, die überall frei herumlaufen, liegen und stehen. Wo sich zwei Autos begegnen, findet sich immer ein Weg, wie man trotzdem einander ausweichen kann und dabei weder Kuh noch Hund überfährt.

Die Eisenkettenbrücke an der Straße zwischen Paro und Timphu ist wirklich nur etwas für Fußgänger. Sie ruht auf einer Konstruktion aus Eisenketten aus dem 15. Jahrhundert, um die Maschendraht gespannt wurde. Auf diesem Maschendraht überquert man den rasch und strudelig dahinrauschenden Paro-Fluß. Eine kleines Abenteuer für Mutige.

Verkehrslenkung in BhutanVerkehrslenkung in Bhutan

Wozu braucht man Ampeln, wenn es einen Verkehrspolizisten gibt, der an der größten Kreuzung Timphus (und vermutlich ganz Bhutans) den Verkehr regelt? Ist viel netter, als eine schnöde Ampel. Und irgendwie läuft der Verkehr auch ohne Ampeln reichlich reibungslos. Gegen die Hunde und Kühe auf den Straßen würde eh keine Ampel helfen.

 

Bogenschießen

Gepostet von am 21. Juli 2015 in Emse unterwegs

Bogenschießen in ParoBogenschießen ist der Nationalsport in Bhutan. Mit einem Bogen aus Bambus (traditionell) oder Carbon (moderner) wird auf eine 145 Meter entfernte Zielscheibe geschossen. Es treten Teams von jeweils fünf Bogenschützen gegeneinander an. Wenn ein Schütze das Zentrum der Zielscheibe trifft – das passiert ziemlich oft – zelebrieren seine Team-Kollegen dies mit einem Lied und einem Tanz – vorher geht’s nicht weiter. Die Tanzschritte sind nicht gerade mitreißend, gehören aber einfach dazu.  Zum Bogenschießen darf man nur in der Nationaltracht antreten. Meistens ist der Gho entweder kariert oder schwarz, grau oder mit Nadelstreifen. Welches Muster man trägt, ist reine Geschmackssache. Vervollständigt wird dieses Outfit zumeist mit schwarzen Kniestrümpfen.

Das Tigernest

Gepostet von am 20. Juli 2015 in Emse unterwegs

Tiger NestDas Tigernest

Der Guru Rinpoche kam auf einer Tigerin in das Tal geflogen und zog sich in eine Felsenhöhle zum Meditieren zurück. Über dieser Höhle wurde später zum Gedenken an Guru Rinpoche ein Kloster errichtet, das Tigernest. Es ist eine der wichtigsten Pilgerstätten des Buddhismus im Himalaya. Abenteuerlich schmiegt es sich in 3050 Meter Höhe an den Felsen. Und abenteuerlich ist es, dorthin zu gelangen. Ein Fußmarsch von zwei Stunden über einen schmalen, steilen, vom Regenwasser ausgewaschenen, steinigen Pilgerpfad führt zu diesem buddhistischen Heiligtum. Fast glaubt man, angekommen zu sein, doch dann trennt die Schlucht eines Wasserfalls den Pilgerer vom Kloster. Nochmals steil bergab, steil bergauf, dann darf man das Kloster durch ein schlichtes Holztor betreten. Dort kehrt man ein zum Beten und zur spirituellen Reinigung des Geistes.

Der Weg ist das Ziel. Heute, am 20. Juli ist ein hoher Feiertag, denn es war an einem 20. Juli, als Buddha zum ersten Mal predigte.  Eine nicht enden wollende Schlange von Bhutanern – Männer und Frauen, Greise und Kinder –  windet sich auf dem beschwerlichen Weg, der von bunten Gebetsfahnen gesäumt ist. Die Kinder springen den Weg hinauf, die Älteren verschnaufen am Wegesrand und lassen den Blick durch den lichten Wald und über das weite Tal schweifen. Familien setzen sich zum Picknick zusammen. Doch irgendwann durchschreiten sie alle das Klostertor. In ihrer Nationalkleidung, dem Gho für die Männer und der Kira für die Frauen, bringen sie der Buddha Figur des Guru Rimpoche Opfergaben und empfangen aus den Händen der Mönche heiliges Wasser der Reinigung.

 

Im Land des Donnerdrachens

Gepostet von am 19. Juli 2015 in Emse unterwegs

Bhutan FahneIm Land des Donnerdrachens

Tief im Himalayagebirge vernahm das Volk einen Donner und deutete es als die Stimme eines Drachen. Also nannte der Mönch Tsangpa Dorje das neu errichtete Kloster Druk, Drache, und seine neue religiöse Schule des Buddhismus Drupka. Als der Lama Shabdrung Ngawang Namgyal Bhutan im 17. Jahrhundert zu einem buddhistischen Staat einte, gab er dem neuen Staat den Name Druk Yul, Drachenstaat. Die Fahne ist sein Sinnbild: Gelb, die Farbe der königlichen Familie, die weltliche Macht. Orange, die Farbe des Buddhismus.

Das Flugzeug dreht eine abenteuerliche Schleife zwischen den Hängen des Himalaya und landet – in der Schweiz. Könnte man auf den ersten Blick denken. Sattgrün bewaldete Hänge, ein sich sanft windendes Tal mit einem fröhlich dahinrauschenden Bach. Häuser mit kunstvoll geschnitzten Fensterrahmen ziehen sich die Hänge hinauf. Die Luft riecht sauber und frisch. Das ist das Paro-Tal. Und doch ist alles so ganz anders, als in der Schweiz. Die Menschen, das Essen, die Architektur.

Rinpung DzongArchitektur. Der Rinpung Dzong in Paro ist als Festung errichtet worden, um Schutz vor Eindringlingen aus Tibet zu gewähren. Das schlichte glatte weiße Mauerwerk lässt die reich verzierten Fenster aus dunklem Holz besonders eindrucksvoll strahlen. So sind fast alle Häuser in Bhutan gebaut. Selbstbewußt prächtig und bescheiden zugleich.

Essen. Chili mit Yak Käse (sehr scharf). Farn mit Yak Käse (mittelscharf). Chips von frittiertem Gemüse mit einem unaussprechlichen Namen, das aussieht, wie eine stachelige Zucchini (gar nicht scharf). Alles ungemein köstlich und bis auf die Chili alles neu und unbekannt.

P.S.: Die stachelige Zucchini heißt bitter gourd (englisch) oder Bittergurke (deutsch) – Dank an Gerald für den FB Kommentar!

Die Menschen. Dazu später mehr. Denn ich will noch vom….

Tempel im Rinpung Dzong erzählen. Dort verstecken sich wunderbare Wandmalereien voller Gottheiten, Schutzgötter, Lamas und anderen buddhistischen Motiven hinter schmuddeligen gelben Vorhängen, um sie vor dem Licht zu schützen. Nicht aber vor dem Auge des Besuchers. Unser Guide Jigme hebt sie einfach für uns hoch und lässt uns die Farbenpracht und Formenvielfalt bestaunen. Unaufgeregt und selbstverständlich, ohne Sorge um die Werke und in dem Vertrauen, dass wir den gebotenen Respekt vor den Werken zeigen werden. Was wir selbstverständlich machen.

Bremer Stadtmusikanten in Bhutan Und das ist die Bhutanische Version der Bremer Stadtmusikanten. Elefant, Affe, Hase und Vogel finden sich zusammen und erkennen, dass sie sich großartig ergänzen und gemeinsam stärker sind, als einer allein. Ganz oft begegnet uns dieses Motiv auf unserer Reise durch Bhutan.

 

 

 

Angekommen

Gepostet von am 18. Juli 2015 in Emse unterwegs

AngekommenWir fliegen und fliegen und fliegen und dann sind wir da.

Die Flugzeugtür wird geöffnet. Wir steigen aus. Feuchte, heiße Luft hüllt uns sanft und machtvoll ein. Es duftet würzig, scharf, nach Zitronengras, Limone und Ingwer, Chili und Soja. Wir sind angekommen. In Thailand, dem Land des Lächelns. In Bangkok, der Hauptstadt Thailands, mischt sich der Duft Asiens mit trubeligem Verkehr, Lärm, Staub und Abgasen auf den Straßen. Doch in den ruhigen Ecken der Tempel und Gärten, in denen Lotosblüten auf den Teichen die Sonne einfangen, ist dieser Duft allgegenwärtig und umfängt die Seele mit einem Lächeln.

Die Reiseapotheke

Gepostet von am 16. Juli 2015 in Emse unterwegs

Leider kann man ja auch beim Reisen krank werden. Klimaanlage im Flugzeug – Schnupfen. Zuviel Sonne – Sonnenstich. Unreines Wasser und ungewaschenes Obst – Durchfall. Zuviele Tempel besichtigt – Blasen. Kurvige Bergstraßen im Himalaya – Übelkeit. Das Moskitonetz hat Löcher – Malaria. Aber wir sind gegen alles gerüstet und unsere Reiseapotheke gut ausgestattet.  Gegen ein paar besonders fiese Krankheiten wie Typhus, Cholera, Tollwut, Hepatitis und Gelbfieber haben wir uns impfen lassen. Wenn alles schief geht, gibt es natürlich auch in Asien Ärzte und Krankenhäuser. Und wenn alles noch schiefer geht, bringt uns der Auslandskrankendienst des ADAC wieder sicher nach Hause. OK, ein bisschen Abenteuer muss auch sein. Also lassen wir den Ganzkörperschutzanzug und die Sauerstoffmaske zu Hause :))

 

Asien, ein riesengroßer Kontinent

Gepostet von am 15. Juli 2015 in Emse unterwegs

SüdostasienAsien, ein riesengroßer Kontinent

Asien ist ein riesengroßer Kontinent. Er umfasst 47 Länder. Über 4 Milliarden Menschen leben dort. Asien reicht vom Ural-Gebirge im Westen bis nach Japan im Osten. Im Norden grenzt Asien an das Arktische Meer und im Süden an den Indischen Ozean. China und Indien gehören dazu. Doch dorthin reise ich nicht. Ganz Asien in sechs Wochen zu bereisen, würde vermutlich nicht einmal die allerreiselustigste Reisemaus schaffen. Mein Reiseplan sieht so aus: Ich werde die südostasiatischen Länder erkunden. Meine erstes Ziel ist Bhutan im Himalaya-Gebirge. Anschließend reise ich durch die Länder, die man früher als Indochina bezeichnete, weil sie indisch und chinesisch beeinflusst sind: Laos, Vietnam und Kambodscha. Ein paar Tage werde ich in Malaysia verbringen und meine Reise dann in Indonesien beenden. Das Wort Asien stammt aus einer sehr alten Sprache, die man Assyrisch nennt, und bedeutet „Sonnenaufgang“. Das passt aus unserer Sicht ziemlich gut, denn von Deutschland aus gesehen liegt Asien im Osten, wo die Sonne aufgeht.

Was mache ich, wenn ich Heimweh bekomme?

Gepostet von am 14. Juli 2015 in Emse unterwegs

Emse mit Brandenburger TorWas mache ich, wenn ich Heimweh bekomme?

Ganz schön lange werden wir weg sein: Sechs Wochen. So lange war ich noch nie aus Berlin fort! Deshalb packe ich schnell noch mein Lieblingsbild vom  Brandenburger Tor in den Koffer. Das werde ich mir immer ansehen, wenn ich Heimweh bekomme. Und ich kann es den Leuten zeigen, denen ich auf meiner Reise begegne. Vielleicht sind sie ja auch ein bisschen neugierig, so wie ich. Dann erzähle ich ihnen von Berlin und vom Brandenburger Tor, dem Wahrzeichen unserer Stadt. Dieses Bild vom Brandenburger Tor mag ich besonders gern, weil es mich an den frostigen Wintertag erinnert, an dem ich zum ersten Mal vor dem Brandenburger Tor stand und staunend zur Quadriga hochblickte. Lässig hielt die Siegesgöttin Viktoria die Zügel in der Hand und lenkte die Pferde in die Wintersonne. Gemalt hat das Bild übrigens der Künstler Christian Rothmann.